Krankmeldungen in NRW gehen zurück Beschäftigte im Ruhrgebiet trotzdem weiterhin länger krank als Landesdurchschnitt

Die Krankmeldungen in NRW sind im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Waren die Beschäftigten im Ruhrgebiet im Jahr 2020 bis zu 7 Tage länger krank als der landesdurchschnitt, waren es im Jahr 2021 „nur“ 6 Tage. Der durchschnittliche Krankenstand in NRW beläuft sich im Jahr 2021 auf 19,1 AU-Tage.

Weiterhin bleiben aber die Ruhrgebietsstädte bei den Krankenständen an der Spitze.

Herne (25,5 AU-Tage in 2021 im Vgl. zu 26,3 AU-Tage in 2020), Hagen (23,9 AU-Tage in 2021 im Vgl. zu 25,3 AU-Tage in 2020) und Gelsenkirchen (23,0 AU-Tage in 2021 im Vgl. zu 24,0 AU Tage in 2020). Demgegenüber verzeichnen die Städte Bonn (12,9 AU-Tage in 2021 im Vgl. zu 12,7 AU Tage in 2020), Düs-seldorf (13,0 AU-Tage in 2021 im Vgl. zu 13,2 AU Tage in 2020) sowie Münster (14,1 AU-Tage in 2021 im Vgl. zu14,6 AU Tage in 2020) fast nur die Hälfte der AU-Tage.

Verantwortlich für die mit Abstand meisten Fehlzeiten bei den Beschäftigten sind nach wie vor Muskel- und Skeletterkrankungen (4,9 AU-Tage), gefolgt von den psychischen Störungen (3,9 AU-Tage) sowie den Atemwegserkrankungen (1,8 AU-Tage). Das geht aus den aktuellen Daten des BKK Dachverbands hervor, der Arbeitsunfähigkeitsdaten von über 4 Millionen beschäftigen BKK Versicherten, davon knapp 1 Million in NRW, ausgewertet hat.

Mehr als die Hälfte (- 52,4 %) der beschäftigten Mitglieder war im Jahr 2021 überhaupt nicht krankgeschrieben: Das ist der mit Abstand höchste Wert in den vergangenen Jahren.

Nur ein kleiner Teil der AU-Fälle (5,5%) dauerte mehr als 6 Kalenderwochen, allerdings sind diese wenigen Fälle für die Mehrheit aller AU-Tage insgesamt (rd. 50%) verantwortlich.

Bezogen auf die Fehltage, spielten die Covid-19-Erkrankungen nur eine untergeordnete Rolle. Sie waren mit nur 1,0% aller AU-Tage verantwortlich.

Gründe für den Rückgang der AU-Zahlen könnten, so der BKK-Landesverband NORDWEST, zum einen z. B. bei Infektionskrankheiten vor allem an den Hygienemaßnahmen, zum anderen aber auch insgesamt coronabedingt im Homeoffice liegen. So sind die Beschäftigten – teilweise aus Angst sich im Krankenhaus oder in der Arztpraxis an Corona anzustecken – seltener dort hingegangen. Und wenn, dann handelte es sich in der Regel schon um „schwerwiegende“ Erkrankungen, die folglich auch längere Genesungszeiten nach sich ziehen.

Allerdings ist im ersten Quartal 2022 der Krankenstand über dem Durchschnitt der letzten Jahre, die Fehlzeiten gehen im Vergleich zum Vorjahr nun häufiger auf Atemwegserkrankun-gen und Infektionen zurück. Gründe könnten – so der BKK-Landesverband NORDWEST- im „geschützten“ Homeoffice im Jahr 2021 liegen und eine Schwächung im Immunsystem.

Die Pressemitteilung und eine Übersicht der Arbeitsunfähigkeitsdaten für NRW finden Sie hier:

 

Der BKK-Landesverband NORDWEST ist die Interessensvertretung der Betriebskrankenkassen und schließt für die Versicherten in NRW, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern die Versorgungsverträge mit den Partnern im Gesundheitswesen. Aktuell zählt der BKK-Landesverband NORDWEST 15 Betriebskrankenkassen mit rd. 3 Millionen Ver-sicherten.

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