BKK-Landesverband NORDWEST unterstützt landesweite Kampagne „Damit Antibiotika auch morgen noch wirken“
In Nordrhein-Westfalen werden zunehmend weniger Antibiotika verordnet. Im ersten Halbjahr 2019 ist die Anzahl der Verord-nungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa 14 Prozent gesunken. Das belegen aktuelle Verordnungszahlen für die gesetzlich Krankenversicherten. Danach wurden insgesamt 3,7 Millionen Antibiotikarezepte erstellt. Dennoch liegen die An-tibiotika-Verschreibungen in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich rund zehn Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Das will der BKK-Landesverband NORDWEST ändern, der sich für die gemeinsame Kampagne „Rationale Antibiotikaversorgung in NRW“ zusammen mit dem Gesundheitsministerium, den anderen gesetzlichen Krankenkassen, Ärzten, Apothekern, der Kran-kenhausgesellschaft sowie der Patientenberatung NRW stark macht. In der Kampagne sollen die Menschen in NRW über ei-nen sinnvollen Einsatz von Antibiotika aufgeklärt und zu einem sorgsamen Umgang sensibilisiert werden.
So wirken Antibiotika nur gegen bakterielle Infektionen und sind völlig unwirksam, wenn die Erkältung durch Viren ausgelöst wurde.
Die erste landesweite Aktionswoche zum sinnvollen Einsatz von Antibiotika findet vom 10. bis 15. Februar statt. Die Palette reicht von Fachvorträgen, über Bürgersprechstunden bis hin zu Informationsveranstaltungen für Patienten und Angehörige.
Insbesondere junge Erwachsene sollen angesprochen und über die Wirkungsweise und den Nutzen von Antibiotika, die richtigen Anwendungsgebiete und den sicheren Umgang mit dem verordneten Antibiotikum bei bakteriellen Infektionen und über die Entstehung von Resistenzen informiert werden.
In einer eigenen Auswertung stellte der BKK-Landesverband NORDWEST fest, dass es weiterhin große regionale Unterschiede in Deutschland bzgl. des Einsatzes bzw. Verordnung von Antibiotika gibt. Während in NRW 39% der Patienten (ca. jeder Dritte) z.B. bei einem Harnwegsinfekt ein Antibiotikum erhalten, sind es in Hessen nur 23% (jeder Vierte) (Stand. 4. Quartal 2017).
Die Zielgenauigkeit des Antibiotika-Einsatzes kann auch bei anderen Erkrankungen verbessert werden: So werden z.B. bei einem Erkältungsschnupfen, der oft von Viren ausgelöst wird, bei bis zu 17% der Patienten noch immer Antibiotika verordnet und zwar zu zwei Drittel von Fachärzten, wie Hals-Nasen-Ohrenärzten oder Kinderärzten.
Nähere Informationen über die Kampagne „Damit Antibiotika auch morgen noch wirken“ unter: www.mags.nrw/antibiotika