Beschäftigte in NRW weiterhin länger krank als Bundesdurchschnitt

Während bundesweit die Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) auf 17,7 AU-Tage je Beschäftigten im vergangenen Jahr gesunken sind, liegen die „Krankschreibungen“ dagegen in NRW bei 18,2 Tagen. (Vgl. 2016: 18,4 Tage). Die meisten AU-Tage fielen bei den Beschäftigten in NRW im Bereich Abfallbeseitigung und Recycling an. Hier fehlte jeder von ihnen im Jahr 2017 durchschnittlich rund 25 Tage (Krankenstand von 6,9%), gefolgt von den Beschäftigten im Bereich Verkehr (LKW-Fahrer, Bus und Bahn) mit über 24 Fehltagen (Krankenstand: 6,5%). Die Beschäftigten im Bereich Verlag/Medien fehlten dagegen nur rund 10 Tage (Krankenstand 2,7 %). Ebenfalls nur 10 Fehltage hatten die Beschäftigten in der Datenverarbeitung/Informationsdienstleistungen (Krankenstand 2,9%). Das geht aus den aktuellen Daten des BKK Gesundheitsreports 2018 hervor mit rd. 4,1 Millionen Beschäftigte bundesweit, davon knapp eine Million Beschäftigte in NRW.

Entscheidend für Fehlzeiten sind vor allem die Arbeitsbelastungen

Ältere Beschäftigte sind nicht wesentlich häufiger krank als die Jüngeren, allerdings ist die Krankheitsdauer bei den Älteren oft länger. Daraus folgt, dass mit steigendem Alter auch im Durchschnitt die Zahl der AU-Tage ansteigt. Dennoch ist es die Arbeit selbst und vor allem die daraus entstehenden Belastungen, die bei den Fehlzeiten maßgeblichen Einfluss haben. In NRW sind beispielsweise die Fehlzeiten bei den Beschäftigten in den Branchen Chemie sowie Metallverarbeitung genauso hoch wie bei den – im Schnitt 3 Jahre jüngeren – Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Einzelhandel (Krankenstand jeweils 5,3%).

Höchste Krankenstände weiterhin im Ruhrgebiet

Die höchsten Krankenstände fallen dabei weiterhin immer noch im Herzen des Ruhrgebiets an, während sie sich in Städten wie Bonn und Düsseldorf (jeweils 13 AU-Tage) weit unter dem Durchschnitt bewegen, liegen sie dagegen in Herne mit knapp 26 AU-Tagen und Gelsenkirchen mit knapp 24 AU-Tagen fast doppelt so hoch! Die Gründe für die Unterschiede bei den Arbeitsunfähigkeitstagen in den Städten liegen u. a. in den Arbeitsbedingungen wie der zunehmenden Verdichtung der Arbeit und die Digitalisierung in der Arbeitswelt sowie in der Alters- und Geschlechtsstruktur. Die meisten Arbeitsunfähigkeitstage entstehen in NRW durch Muskel- und Skeletterkrankungen (z. B. Rückenleiden), gefolgt von psychischen Störungen sowie Atemwegserkrankungen.

 

Ansprechpartnerin:

Karin Hendrysiak
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