Essen, 16.12.2024

 

Beschäftigte in NRW mit erschwerten Arbeitsbedingungen länger krank

Die Beschäftigten in NRW, die unter erschwerten Arbeitsbedingungen tätig sind, sind auch länger krank. Das zeigen jetzt die Auswertungen des BKK-Landesverbandes NORDWEST im Rahmen des BKK-Gesundheitsreports 2024.

An der Spitze der Berufsgruppen beim Krankenstand lagen mit durchschnittlich 33,6 AU-Tage (Arbeitsunfähigkeitstage) die Fertigungsberufe. Darunter zählen z.B. die Metallerzeugung und -bearbeitung, Verarbeitung von Holz und Kunststoff oder Textilberufe. Es folgen die Verkehrs- und Logistik-, sowie die Sicherheitsberufe mit jeweils 33,4 AU-Tagen. Zu diesen Berufen zählen z.B. Führer*innen von Fahrzeug- und Transportgeräten/Berufsfahrer*innen und LKW-Fahrer*innen, sowie Security-Mitarbeiter*innen oder Parkplatzwärter*innen. Dicht gefolgt von den Reinigungsberufen mit 32,9 AU-Tagen. In NRW besteht gerade letztgenannte Berufsgruppe zu ¾ aus Frauen, das Durchschnittsalter ist mit 49 Jahren deutlich überdurchschnittlich. Die Beschäftigten in den ersten drei Gruppen sind zwar im Schnitt 2 bis 4 Jahre jünger, damit aber immer auch noch etwas älter als der Gesamtdurchschnitt aller Beschäftigten (43,2 Jahre). Bei allen vier Berufsgruppen standen jedoch die Muskel- und Skeletterkrankungen an erster Stelle. Alle Berufsgruppen haben gemein, dass sie körperlich belastend sind. Die geringsten Krankheitstage verzeichnen die Berufe in Unternehmensführung und -Organisation mit durchschnittlich „nur“ 17,8 AU-Tagen. Auch die Berufsgruppe der (Nicht)medizinischen Gesundheitsberufe liegen mit 28,4 AU-Tagen über dem Durchschnitt. Unter die (Nicht)medizinischen Gesundheitsberufe sind auch die Altenpfleger*innen zu fassen. Letztere liegen bei den Fehlzeiten aufgrund von psychischen Störungen an der Spitze aller Berufsgruppen.

Insgesamt haben die Krankmeldungen im Jahr 2023 in NRW mit durchschnittlich 24,4 AU-Tagen je Beschäftigten den höchsten Wert seit mehr als einem Jahrzehnt erreicht. (Vgl. Bund: 22,4 %).

Dr. Dirk Janssen, Vorstand des BKK-Landesverbandes NORDWEST: „Schlechte Arbeitsbedingungen machen länger krank. Das A & O ist ein gesunder Arbeitsplatz mit guter Arbeitsatmosphäre. Wir merken, dass Prävention effektiv und nachhaltig wirkt, wenn sie auf den Einzelnen zugeschnitten ist und nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip verteilt wird. Wir werden zukünftig noch stärker die jeweiligen Zielgruppen ansprechen und zur aktiven Teilnahme motivieren. Dazu gehört u.a. auch eine bessere Verzahnung zwischen Betriebsärzten und Hausärzten, zum Beispiel bei Verordnungen, Überweisungen und im digitalen Austausch untereinander.“

(Der BKK-Landesverband NORDWEST hat die Daten der Arbeitsunfähigkeitsstatistik 2023 des BKK Dachverbandes für die bundesweit rd. vier Millionen erwerbstätigen BKK Versicherten unter die Lupe genommen, davon entfallen rd. eine Million auf NRW).

Statistik: AU2023_nach Berufsgruppen für NRW

 

 

Der BKK-Landesverband NORDWEST ist die Interessensvertretung der Betriebskrankenkassen und schließt für die Versicherten in NRW, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern die Versorgungsverträge mit den Partnern im Gesundheitswesen.

www.bkk-lv-nordwest.de

Ansprechpartnerin:

Karin Hendrysiak, Pressesprecherin

Tel.: 0201/179-1511, Mobil: 0170/9235426

E-Mail: Karin.Hendrysiak@bkk-nordwest.de