Die Beschäftigten im Ruhrgebiet waren im Jahr 2020 im Vergleich zum Land NRW durchschnittlich um bis zu 7 Tage länger krank als im gesamten Land NRW mit 19,2 AU-Tagen.

Höchste Krankenstände weiterhin im Ruhrgebiet:

Die höchsten Krankenstände verzeichnen die Ruhrgebietsstädte Herne (26,3 AU-Tage), Hagen (25,3 AU-Tage) und Gelsenkirchen (24,0 AU Tage). Demgegenüber verzeichnen die Städte Bonn (12,7 AU Tage), Düsseldorf (jeweils 13,2 AU Tage) sowie Münster (14,6 AU Tage) fast nur die Hälfte der AU-Tage.

Verantwortlich für die mit Abstand meisten Fehlzeiten bei den Beschäftigten sind nach wie vor Muskel- und Skeletterkrankungen (4,7 AU-Tage), gefolgt von den psychischen Störungen (3,6 AU-Tage) sowie den Atemwegserkrankungen (2,5 AU-Tage). Das geht aus den aktuellen Daten des BKK Gesundheitsreports 2021 hervor, der Arbeitsunfähigkeitsdaten von über 4 Millionen beschäftigen BKK Versicherten, davon knapp 1 Million in NRW, ausgewertet hat.

Festzustellen ist, dass die Kurzzeitfälle im Jahr 2020 bei allen Erkrankungsarten stark zurückgegangen sind. Dadurch stieg wiederum die durchschnittliche Falldauer: Wenn ein Beschäftigter in NRW im Jahr 2020 an einer psychischen Störung erkrankte, war dieser im Durchschnitt knapp 48 Tage arbeitsunfähig gemeldet. Bei den Muskel- und Skeletterkrankungen waren es knapp 23 Tage und bei den Atemwegserkrankungen knapp 9 AU-Tage.

Gründe, so der BKK-Landesverband NORDWEST, könnten zum einen bei Infektionskrankheiten vor allem an den Hygienemaßnahmen, zum anderen aber auch insgesamt Corona-bedingt im Homeoffice liegen; die Beschäftigten haben sich weniger krankschreiben lassen. So sind die Beschäftigten – teilweise aus Angst sich im Krankenhaus oder in der Arztpraxis an Corona anzustecken – seltener dort hingegangen. Und wenn, dann handelte es sich in der Regel schon um „schwerwiegende“ Erkrankungen, die folglich auch längere Genesungszeiten nach sich ziehen.